Was ist ein Cloud-Speicher?
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Torte gebacken. Nun sperren Sie das gute Stück nicht etwa in den heimischen Kühlschrank. Stattdessen decken Sie eine Kaffeetafel, die für all Ihre Freunde, Kollegen und Verwandte ganz bequem zu erreichen ist. Nie war es so leicht, etwas Gutes mit anderen zu teilen – und zugleich Platz im eigenen Kühlschrank zu sparen.
Doch bevor Sie nun mit vollen Armen Ihre digitalen Vorräte auf den Kaffeetisch räumen, sollten Sie sich überlegen, auf welchen Tisch Sie das Gebäck platzieren – und wen Sie zum Kaffeeklatsch einladen wollen. Wenn Sie als digitaler Bäcker mit Excel, Numbers oder dergleichen ein Tortendiagramm erstellt haben, möchten Sie sicher nicht jedem ein Stück davon abgeben. Zum Rezept für verantwortungsvolles Cloud-Computing gehört unbedingt auch eine Prise Vorsicht.
Synology, OVHcloud, Scaleway, Sichere Cloud-Speicher aus Europa – Teil 10
In unserer Reihe über sichere Cloud-Speicher aus Deutschland bzw. der EU, gehen wir im zehnten Teil auf die Angebote Synology C2 Backup/Storage, OVHcloud Cloud Storage, Scaleway Object Storage und ein.
Für die Nutzung von Cloud-Speicherdiensten lohnt sich auch der Blick auf die Angebote in europäischen Nachbarländern. (Bild: fotogestoeber -
Es gibt viele Cloud-Speicher, die im beruflichen und privaten Umfeld wertvolle Zusatzdienste leisten können. Neben der Speicherung von Daten in der Cloud als primärer Cloud-Speicher, bietet es sich an die Daten aus anderen Cloudspeichern in einem getrennten Cloud-Speicher zu sichern oder auch Daten aus lokalen Netzwerken in die Cloud zu übertragen. Dabei spielen natürliche einfache Bedienbarkeit und Sicherheit eine wesentliche Rolle.
Synology C2 Backup – für Privatpersonen und Unternehmen
Synology bietet verschiedene Dienste an, mit denen Privatpersonen oder Unternehmen ihre Daten in der Synology-Cloud speichern können. Hier gibt es zum Beispiel auch die Möglichkeit lokale Daten in das Backup-System der Synology-Cloud einzubinden oder Daten aus Microsoft 365. Die Speicherung erfolgt auf Wunsch im Rechenzentrum Frankfurt/Main. Die Einhaltung der DSGVO ist dort dann auch kein Problem.
Für Unternehmen liegen die Kosten des Cloud-Speichers bei etwa 500 Euro/Jahr für 5 TB Cloudspeicher. Eine ausführliche Preisliste ist auf der Webseite von Synology zu sehen. Privatpersonen sichern ihre Daten ab 35 Euro/Jahr für 500 GB in der Synology-Cloud. Wer mehr Speicherplatz benötigt, erhält für 100 Euro/Jahr 2 TB Speicher und für 250 Euro/Jahr sind 5 TB Datenspeicher verfügbar.
Anwender können alle Daten auf einem PC in die Cloud sichern. Neben den Wiederherstellungsmöglichkeiten einzelner Dateien und Verzeichnissen kann Synology C2 Backup auch komplette PCs wiederherstellen. Die Daten lassen sich vor dem Hochladen in den Cloud-Speicher mit AES-265-Bit verschlüsseln. Der private Schlüssel verbleibt dabei in der Hand des Anwenders. Das Produkt kann 30 Tage kostenlos getestet werden.
Synology C2 Storage für Datenspeicherung
Während sich Synology C2 Backup für die Sicherung von Daten eignet, bietet Synology auch einen Cloud-Speicher an, der direkt für die Speicherung von Daten genutzt werden kann, nicht nur für das Erstellen von Backups. Synology C2 Storage steht ebenfalls für Privatpersonen und für Unternehmen zur Verfügung.
Interessant ist die Cloud-Lösung auch zum Sichern und Auslagern der Daten von Synology NAS-Systemen in die Cloud. Auch hier erfolgt die Speicherung direkt in das Rechenzentrum in Frankfurt/Main. Für 10 Euro/Jahr erhalten Privatpersonen 100 GB Speicherplatz. Wem das nicht ausreicht erhält für 25 Euro/Jahr 300 GB Speicher und für 60 Euro/Jahr steht 1 TB Speicherplatz in der Cloud zur Verfügung. Wer sein NAS stündlich in C2 Storage sichern will, kann auf den Advanced-Plan setzen. Dieser bietet 1 TB Speicher und kostet pro Jahr 70 Euro.
OVHcloud Cloud Storage –Cloud-Speicher aus Frankreich
OVHcloud ist ein französisches Unternehmen, das zu den größten Cloud-Anbietern in Europa und sogar weltweit gehört. Mit OVHcloud bietet das Unternehmen auch Dienste direkt in der Cloud an, u.a. auch den Cloud-Speicher OVHcloud Cloud Storage. OVHcloud betreibt eigene Rechenzentren und bietet an dieser Stelle verschiedene Arten von Cloud-Speichern an. Neben Block Storage und Object Storage kann der Cloud-Speicher auch als Archiv zum Einsatz kommen. Dazu kommen die Möglichkeiten, lokale PCs und Laufwerke komplett in die Cloud zu sichern.
Da es sich bei OVHcloud um ein europäisches Unternehmen handelt, ist die Einhaltung der DSGVO kein Problem. Die Cloud-Infrastrukturen und -Dienste von sind nach ISO/IEC 27001, 27017, 27018 und 27701 zertifiziert. Die Lösungen von OVHcloud richten sich vor allem an Unternehmen oder erfahrene Privatanwender. Auch kleine Unternehmen und Vereine kommen in der Oberfläche schnell zurecht und können sich Dienste buchen. Bei den Kosten ist OVHcloud als transparent bekannt.
Auch dedizierte Server und andere Cloud-Dienste sind bei dem französischen Anbieter buchbar. Bei den Preisen orientiert sich OVHcloud an der Preisstruktur von AWS oder Azure und bietet daher ein Pay-Per-Use-Modell an. Für das Buchen der verschiedenen Kontingente muss zunächst ein Konto angelegt werden. Dieses kostet nichts, solange kein kostenpflichtiger Dienst gebucht wird. Für das Erstellen eines Kontos ist keine Kreditkarte notwendig. Es lässt sich aber bereits beim Erstellen des Kontos festlegen, ob es sich um einen Privatbenutzer, ein Unternehmen oder einen Verein handelt. Für das Buchen von Diensten ist das Hinterlegen von Bezahlinformationen notwendig. Hier arbeitet OVHcloud u.a. mit Paypal zusammen.
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Scaleway Object Storage – Noch ein Cloud-Anbieter aus Frankreich
Scaleway Object Storage betreibt Rechenzentren in Paris (Frankreich), Warschau (Polen) und Amsterdam (Niederlande). Genauso wie OVHcloud bietet Scaleway verschiedene Arten Speicher nach dem Pay-per-Use-Modell an. Findet der Datenverkehr nur in der jeweiligen Region statt, sind 75 GB Datenverkehr pro Monat kostenlos verfügbar. Neben Storage bietet Scaleway weitere Cloud-Dienste an.
Da es sich bei Scaleway ebenfalls um ein europäisches Unternehmen handelt, ist auch hier die Einhaltung der DSGVO problemlos möglich. Die Cloud-Speicherdienste richten sich vor allem an professionelle oder erfahrene Anwender. Aber auch Vereine und kleine Unternehmen kommen mit Scaleway schnell zurecht.
– Europäischer Cloud-Speicher mit Gratis-Nutzung
ist ein europäischer Cloud-Dienst, der sich an Privatanwender und Profis gleichermaßen richtet. Mit dem Dienst lassen sich Daten in der Cloud speichern, genauso wie mit Dropbox, OneDrive, Google Drive und anderen Cloud-Speichern. Auch das Teilen von Dokumenten ist mit dem Dienst problemlos möglich. Da das Unternehmen seinen Sitz in der EU hat und die Daten ebenfalls in europäischen Rechenzentren gespeichert werden, kommt die DSGVO zur Anwendung.
Der Cloud-Speicherservice kann 30 Tage kostenlos genutzt werden. Das gilt auch für Unternehmen. Danach kost ein Paket von 1 TB für bis zu 5 Benutzer 150 Euro/Monat. Es gibt noch weitere Pakete, die direkt auf der Webseite einsehbar sind. Im Maximalausbau lassen sich zum Beispiel für 760 Euro/Monat ein Unternehmenspaket buchen, das 5 TB Speicherplatz und bis zu 50 Benutzer unterstützt.
Bildergalerie
Für Privatanwender gibt es das Starter-Paket, das für 4 Euro/Monat 25 GB Speicherplatz zur Verfügung stellt. Wem das nicht reicht, kann für 8 Euro/Monat auf 100 GB und für 14 Euro/Monat auf 200 GB Speicherplatz zugreifen. Das Large-Paket von Cloudme bietet für 30 Euro/Monat bis zu 500 GB Speicherplatz in der Cloudme-Cloud.
Wer sich bei Cloudme registriert, kann den Cloud-Speicher auch dauerhaft kostenlos nutzen. Dazu erhalten Anwender 3 GB kostenlosen Speicherplatz. Die Dateigrößen dürfen in diesem Fall aber maximal 150 MB betragen.
Cloudme bietet Clients für Windows, macOS und für Ubuntu. Natürlich gibt es Apps für iOS/iPadOS und auch für Android. Parallel dazu stellt Cloudme auch Apps für Smart-TVs zur Verfügung und für NAS-Systeme. Auch der Zugriff mit WebDAV ist möglich.
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In der Cloud alle Daten sichern
Das Wichtigste in Kürze Ein Cloud-Speicher ist ein Internetspeicherort für Dateien aller Art.
Nutzer können die Daten weltweit und von fast jedem internetfähigen Gerät abrufen.
Ein Cloud-Speicher bietet sich zur Speicherplatzerweiterung und zur Datensicherung an.
Bei vielen Anbietern können mehrere Nutzer eine Datei gleichzeitig online bearbeiten, die Änderungen werden sofort live angezeigt.
Die Backups sind so gesichert, dass sie vor Verlust bei einem Festplattenschaden geschützt sind.
Viele Dienstleister bieten eine zusätzliche Datenverschlüsselung standardisiert oder gegen Gebühr an.
Fazit der Redaktion
Jedem Testbericht folgt eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte des jeweiligen Produktes. Dabei können die Anbieter in jedem Prüfpunkt 0.00 bis maximal 5.00 Punkte erreichen. Aus dem Mittelwert aller erreichten Punkte eines Produkts ergeben sich schließlich dessen Gesamtnote und die Platzierung in der Rangliste im Cloud-Speicher-Test.
Allerdings ist der Vergleichssieger nicht notwendigerweise die Top-Empfehlung für jeden Kunden. Alle Anbieter warten mit eigenen Vorteilen auf, die für verschiedene Interessenten den Ausschlag geben können. Die Vergleichsberichte geben hier eine Orientierungshilfe bei der Kaufentscheidung.
Was ist ein Cloud-Speicher?
Ein Cloud-Speicher stellt eine Möglichkeit der Online-Datensicherung dar. Voraussetzungen, um die Daten speichern und abrufen zu können, sind ein internetfähiges Endgerät sowie eine stabile Internetverbindung. So können Nutzer die Daten weltweit ortsunabhängig von so gut wie jedem Endgerät wie Smartphone, Tablet, Notebook oder Desktop-PC einsehen und verändern.
Ein großer Vorteil besteht für Kunden eines solchen Dienstes darin, dass dieser sich um die Bereitstellung und Pflege der Hardware sowie regelmäßige Sicherungen kümmert. Die Kunden brauchen also nichts weiter tun, als den Dienst zu benutzen; sämtliche Vor- und Nachbereitungen übernehmen die Hoster des Speicherplatzes im Hintergrund für sie. Für die sichere Aufbewahrung von Geschäftsdokumenten, der im Schreibprozess befindliche Uni-Abschlussarbeit oder der Urlaubs- und Familien-Fotosammlung ein unschätzbarer Vorteil.
In der Cloud werden Daten sicher gespeichert. Anschließend greifen Nutzer ortsunabhängig darauf zu.
Viele Cloud-Anbieter warten mit einem weiteren Vorteil auf: Sie ermöglichen es Arbeitsgruppen im Büro oder auch Selbstständigen und ihren Kunden, mit mehreren Personen gleichzeitig ein Dokument online zu bearbeiten. Die Änderungen sind für alle Mitarbeiter live sichtbar, vorgenommene Anpassungen lassen sich zudem einzelnen Nutzern zuordnen. Eine große Hilfe für Kollegen, die sich nicht oder nicht immer am selben Standort befinden. Das ermöglicht sehr flexibles Arbeiten. Auch erleichtert es das Teilen von Fotos mit der Familie und Freunden. Sie müssen nicht einmal einen eigenen Account bei dem Anbieter haben.
Oftmals reicht es aus, ihnen einen zeitlich eingeschränkten oder auch uneingeschränkten Zugriff auf ein bestimmtes Album zu ermöglichen. Diese Online-Speicher können Anwender als Speicherplatz-Erweiterung nutzen, sofern die Kapazität ihres Desktop-Computers, Tablets oder Laptops nicht mehr ausreicht. Noch sinnvoller ist es, solche Cloud-Dienste als zusätzliche Sicherungsmöglichkeit für wichtige Daten, beispielsweise die im Schreibprozess befindliche wissenschaftliche Arbeit sowie Urlaubsfotos und -videos, zu nutzen.
Wie funktioniert ein Cloud-Speicher?
Technische Grundvoraussetzung ist immer ein Internetzugang. Die zu speichernden Daten bestimmt der Nutzer. Dabei kann er diese manuell in ein Zielverzeichnis verschieben oder eine Backup-Routine für bestimmte Dateien und Ordner erstellen. In diesem Fall würden alle von der Auswahl eingeschlossenen Daten automatisch mit dem Online-Speicher synchronisiert. Auch die Häufigkeit dieser Backup-Routinen legen die User selbst fest. Die Daten werden dann auf die Speicher der jeweiligen Anbieter in einem Rechenzentrum hochgeladen. Die Verbindung sollte dabei in jedem Fall verschlüsselt erfolgen, damit die Daten während des Uploads nicht von Dritten abgefangen werden können.
Zugang über die Weboberfläche
Nutzer greifen geräte-, betriebssystem- und ortsunabhängig auf in der Cloud gespeicherte Daten zu.
Die simpelste Bedienmöglichkeit einer Cloud stellt die Weboberfläche dar. Um diese zu verwenden, rufen Cloud-Abonnenten die Anbieterhomepage auf und melden sich mit ihren Zugangsdaten an. Dort haben sie Zugriff auf alle bereits hochgeladenen Dateien und haben die Möglichkeit, diese herunterzuladen, zu verschieben, umzubenennen oder zu löschen. Sie funktioniert auf den allermeisten Geräten, die über einen Webbrowser verfügen, beispielsweise Desktop-PCs, Laptops, Tablets oder Smartphones. User können Dateien, die lokal auf ihrem Gerät gespeichert sind, per Drag-and-drop in den Browser in damit in den Cloud-Speicher zu verschieben. Die Nutzung ist damit unabhängig vom Betriebssystem möglich.
Zugang per Software oder App
Eine bequeme Möglichkeit, Dateien zu verschieben und automatisch aktuell zu halten, ist die Benutzung eines Software-Clients beziehungsweise einer App für Smartphone oder Tablet. Diese Softwares sind dabei zumeist nur für die größeren Betriebssysteme Android und iOS verfügbar, Software-Clients für Windows- oder macOS-Betriebssysteme.
Per Software können beispielsweise tägliche Speicherroutinen am Bürorechner eingestellt werden. Anschließend können Nutzer weltweit per Weboberfläche im Browser auf diese Dateien zugreifen. Sie können beispielsweise ihren Privat-Computer in den eigenen vier Wänden so konfigurieren, dass er die Dateien automatisch und fortlaufend auf beiden Geräten synchronisiert. Ein großer Vorteil dieser redundanten Speicherweise: Egal, wo sich der Anwender befindet, er arbeitet stets mit der aktuellen Dateiversion.
Tipp Nutzer anderer, weniger verbreiteter Betriebssysteme können auf den Web-Zugriff via Browser zurückgreifen.
Tarife mit unterschiedlichen Funktionspaletten
Zwar gibt es eine Reihe von kostenfreien Angeboten, allerdings ist hier die Funktionalität eingeschränkt und es steht in der Regel nur ein geringes Speicherplatzangebot zur Verfügung. Nutzer erhalten durch die Buchung eines kostenpflichtigen Tarifes eine breitere Funktionspalette und eine Aufstockung des Speicherplatzes. Die meisten Tarife verursachen je nach Anbieter und Umfang monatliche Kosten zwischen einem und 10 Euro. Haben Interessenten die Vor- und Nachteile der einzelnen Cloud-Speicherdienste gegeneinander abgewogen, müssen sie zunächst ein Kundenkonto erstellen, bevor die Nutzung beginnen kann. Je nach Anbieter oder Tarif ist eventuell die Angabe von Zahlungsdaten notwendig.
Vorteile von Cloud-Speichern
Die Verwendung eines Cloud-Speichers bringt Nutzern eine Reihe von Vorteilen: Einerseits erweitern sie auf diese Weise den begrenzten Speicherplatz ihrer Endgeräte wie Laptops oder Smartphones um ein Vielfaches. Bei wichtigen Dokumenten wie Bürodateien oder der digitalen Bildersammlung ist es sinnvoll, die Daten lokal, also direkt auf dem Computer oder einem externen Speichermedium wie einer externen Festplatte, und in der Cloud zu sichern. Auf diese Weise ist ein besonders hoher Schutz vor Datenverlust sichergestellt.
Risikofaktoren des lokalen Speicherns
Magnetische Festplatten haben nur eine begrenzte Haltbarkeit und können mechanischen Schaden nehmen.
Speichermedien wie magnetische Festplatten, CDs, DVDs, Blu-ray-Discs und auch neuartige SSD-Speichermedien haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Festplatten können Sturzschäden erleiden und ausfallen, und an allen Speichermedien nagt der Zahn der Zeit. Es ist wohl das Horrorszenario schlechthin: Die Daten sind vermeintlich gesichert und das Medium wird nach Jahren wieder angeschlossen. Nach einer solchen Zeitspanne kann es vorkommen, dass einzelne Dateien beschädigt sind oder das Medium als Ganzes unbenutzbar geworden ist. Diese Daten ließen sich mit Glück entweder verbunden mit hohen Kosten und mit großem Aufwand durch Spezialisten wiederherstellen oder wären unwiederbringlich verloren.
Auch können einschneidende Ereignisse wie ein Wohnungsbrand oder eine Überschwemmung die Daten irreversibel vernichten. Ein Einbruchdiebstahl kann ebenso einen Datenverlust nach sich ziehen – indem der Dieb das Sicherungslaufwerk schlicht entwendet. Bewahrt der Nutzer lediglich eine physische Sicherung in Form einer externen Festplatte oder DVD- beziehungsweise Blu-ray-Medien in der Wohnung auf, ist diese Absicherung möglicherweise ebenfalls verloren.
Eine weitere Gefahr geht von Phishing sowie Viren- beziehungsweise Malwarebefall aus. Cyberkriminelle erhalten Zugang zum Computer und stehlen, verändern, löschen oder verschlüsseln die persönlichen Dateien. Derartige Schadprogramme sind als Ransomware bekannt, eine Form des kriminellen Hackings, die in den letzten Jahren stark zunahm und oftmals mit Lösegeldforderungen in einer Kryptowährung einhergeht. Diese Zahlungen sind nicht zurückverfolgbar. Oftmals zahlen Nutzer mittlere dreistellige Beträge in der Hoffnung, ihre Dateien würden anschließend entsperrt. In der Mehrzahl der Fälle ist aber nur das Geld futsch.
Cloud-Speicher als sichere Lösung
Sorgen ade: Mit einem Cloud-Service gehört Datenverlust der Vergangenheit an.
Aus diesen Gründen lohnt sich ein Cloud-Speicher gleich auf verschiedene Weise: Sollte eines der lokalen Speichermedien altersbedingt oder aufgrund von Beschädigung ausfallen, steht immer noch die Online-Sicherung zur Verfügung. Nach Ersatz des defekten Bauteils empfiehlt es sich trotzdem, wieder eine lokale Kopie anzulegen. Dies ist auch ein effektiver Schutz gegen Viren und Malware: Diese können die Dateien im schlimmsten Fall löschen oder durch Verschlüsselung unbrauchbar machen. Zwar konfigurieren die Anbieter ihre Speicher so, dass Schadsoftware möglichst keinen Weg in die Cloud finden, einen hundertprozentigen Schutz dagegen gibt es aber nicht.
Daher empfiehlt es sich, die Daten zusätzlich und in regelmäßigen Abständen auf einer externen Festplatte zu speichern. Sie sollte im laufenden Computer-Betrieb nicht eingestöpselt und nicht eingeschaltet sein. Dadurch wird einerseits die Lebensdauer erhöht, andererseits sinkt durch das vergleichsweise seltenere Nutzung des Gerätes die Gefahr, dass die drauf gespeicherten Daten ebenfalls kompromittiert werden.
Cloud-Speicher-Dienste sind als sogenannte SaaS konzipiert, also als Softwares-as-a-Service. Das bedeutet, dass der Nutzer für die Vertragsdauer die Speicherkapazität auf dem Server mietet. Gleiches gilt für die Software, die die Übertragung und die Verschlüsselung der gespeicherten Dateien sicherstellt. Der Abonnent muss sich weder um die Sicherung der Dateien im Rechenzentrum noch um notwendige Erneuerungen der dort verbauten Hardware oder das Einpflegen von Updates kümmern. Die Dienstleistung der Anbieter inkludiert all diese Punkte: eine unschätzbare Arbeitserleichterung.
Warum eine zusätzliche lokale Sicherung sinnvoll ist Sich bei der Sicherung besonders wichtiger Daten einzig und allein auf einen Cloud-Anbieter zu verlassen, ist nicht sinnvoll. Auch Cloud-Anbieter sind nicht unfehlbar. Zudem ist es möglich, dass ein Speicherdienstleister durch eine Insolvenz vom Markt verschwindet. Die Wahl eines großen, bekannten Anbieters verringert das Risiko, dass das Angebot kurzfristig eingestellt wird. In der Regel werden Kunden rechtzeitig über ein solches Vorkommnis informiert, damit genügend Zeit bleibt, die Daten herunterzuladen und einen neuen Dienst zu finden.
Funktionen von Cloud-Anbietern im Überblick
Bei der Auswahl des geeigneten Cloud-Anbieters ist es im Sinne eines komfortablen täglichen Einsatzes von entscheidender Bedeutung, welche Funktionen dem Nutzer zur Verfügung stehen und wie komfortabel diese anwendbar sind. Wir fassen die wichtigsten Informationen zusammen.
Manueller Up- und Download von Dateien
Die simpelste Möglichkeit, Dateien im Cloud-Speicher abzulegen und später wieder herunterzuladen, ist die Verwendung der Weboberfläche. Hierfür loggen sich die Nutzer mit ihrem Anmeldenamen und dem dazugehörigen Passwort ein und wählen in der Maske die gewünschten Dateien aus, um sie anschließend hochzuladen. Später benötigte Dateien laden sie wahlweise einzeln oder als gesamtes Paket herunter. Noch einfacher ist der Vorgang, wenn der Anbieter das Verschieben von Dateien per Drag-and-drop-Funktion ermöglicht. In diesem Fall synchronisieren Nutzer die Dateien, indem sie sie zwischen Browser- und Dateimanager-Fenster verschieben.
Uploadrate ist Flaschenhals für den Speed
Die Nutzbarkeit einer Cloud hängt in hohem Maße davon ab, wie schnell die Daten mit dem Online-Speicher synchronisiert werden können. In der Regel sind langsame Verbindungen aber nicht auf den Cloud-Speicher-Anbieter zurückzuführen, denn diese verfügen dank Glasfaseranschluss über hohe Datenübertragungsraten. Verlangsamungen treten in der Regel eher kundenseitig auf. Gerade in ländlichen Gebieten sind die Leitungen oftmals noch nicht für schnelle Datenübertragungen umgerüstet, da sich ein solcher Schritt für die Telekommunikationsunternehmen schlichtweg nicht lohnt. Im Folgenden geben wir eine Übersicht, wie viel Zeit der Upload verschiedener Datenmengen bei unterschiedlicher Internetanbindung benötigt. Die Dauer eines Downloads ist dabei weniger wichtig als die Zeit, die benötigt wird, um die Daten vom eigenen Computer in die Cloud zu verschieben.
Hochzuladendes Element Dateigröße Upload mit DSL 6.000 (576 kbit(s) Upload mit DSL 16.000 (1.000 kbit/s) Upload mit VDSL 50 Mbit (10.000 kbit/s) Word- oder PDF-Dokument 3 MB 41 Sekunden 24 Sekunden 2 Sekunden Digitalfoto 5 MB 1 Minute, 9 Sekunden 40 Sekunden 4 Sekunden MP3-Datei 8 MB 1 Minute, 51 Sekunden 1 Minute, 2 Sekunden 6 Sekunden Spielfilm in Full-HD 10 GB 1 Tag, 14 Stunden 21 Stunden, 42 Minuten 2 Stunden, 13 Minuten PC-Spiele-Titel 25 GB 4 Tage, 27 Minuten 2 Tage, 6 Stunden 5 Stunden, 33 Minuten Großes Urlaubs- und Familienfotoarchiv 125 GB 2 Wochen, 6 Tage 1 Woche, 4 Stunden 1 Tag, 3 Stunden
Synchronisieren ausgewählter Dateien
Viele Cloud-Dienste bieten einen eigenen Software-Client an. Dieser synchronisiert lokal auf dem Computer gespeicherte Dateien automatisch mit dem Cloud-Speicher. Der Nutzer hat die Möglichkeit, manuell auszuwählen, welche Dateien und Ordner fortlaufend ohne Zutun gesichert werden sollen. Des Weiteren legen sie hier das Synchronisations-Intervall fest (beispielsweise sofort, stündlich, wöchentlich, monatlich). Das automatische Kopieren der Dateien in die Cloud stellt die übliche Verwendung einer solchen Software dar. Der große Vorteil besteht dabei darin, dass Nutzer sich nach erstmaliger Einrichtung keine Gedanken mehr um manuelles Sichern machen müssen. Ein weiterer Vorteil: Nutzer können die Software so einstellen, dass sie die Dateien auf allen Geräten, auf denen sie installiert ist, synchronisiert. Das funktioniert bei den meisten Anbietern unabhängig vom Betriebssystem. Deshalb arbeiten Anwender immer mit der aktuellsten Version, beispielsweise auf einem Windows-PC im Büro und einem MacBook mit dem macOS-Betriebssystem. Diese geräteübergreifende Synchronisation erleichtert auch das Arbeiten in Gruppen: Alle Mitarbeiter oder Projektteilnehmer verfügen zu jedem Zeitpunkt über die aktuellen Daten.
Speicher als Netzlaufwerk
Beispiel für die Einbindung eines Cloud-Dienstes als Netzlaufwerk: Nutzer verschieben Daten bequem per Drag-and-drop.
Ein weiterer sehr einfacher Weg, die Dateien aktuell zu halten, besteht darin, die Online-Festplatte als Netzlaufwerk einzubinden. Viele Anbieter setzen diese Funktion über einen Client um, der das Laufwerk unkompliziert einbindet. Dabei erscheint der gebuchte Speicherplatz wie eine Festplatte, ein USB-Stick oder eine externe Festplatte im Dateimanager. Nutzer können die Dateien bequem per Drag-and-drop in den entsprechenden Ordner ziehen, die Sicherung startet automatisch. Auch das Navigieren durch die Ordner sowie das Umbenennen, Löschen oder Erstellen von Dateien erleichtert die bekannte grafisch dargestellte Ordnerstruktur deutlich.
Einbindung via WebDAV-Protokoll
Das „Web Distributed Authoring and Versioning“ (WebDAV) ist eine Erweiterung des im Internet gebräuchlichen HTTP-Protokolls. Ihr Vorteil ist, dass sie keiner Client-Software bedarf. Die Einrichtung der Übertragung geht mit Bordmitteln von Windows- oder macOS-Betriebssystemen vonstattengehen. Ein weiterer Vorteil: Da WebDAV mit dem http-arbeitet, kann dieses Verfahren eine Lösung für Nutzer sein, die aufgrund einschränkender Firewall-Einstellungen Probleme haben, Daten über den Client in die Cloud zu verschieben: Das WebDAV-Protokoll ist in der Regel auch in restriktiven Firmennetzwerken nicht gesperrt.
Teilen von Dateien per Downloadlink
Einige Anbieter, darunter Dropbox, bieten Kunden die Möglichkeit, einzelne Dateien oder ganze Ordner ihres hochgeladenen Materials über einen Link mit Freunden zu teilen. Sie können die Inhalte dann ansehen oder herunterladen, ohne selbst ein Konto bei den Anbietern zu benötigen. Allerdings können die Inhalte sämtliche Personen herunterladen, die über diesen Link verfügen. Wird ein solcher Link öffentlich im World Wide Web gepostet, kann dieser Personenkreis sehr schnell anwachsen. Manche Wettbewerber bieten die Möglichkeit eines zusätzlichen Passwortschutzes. Unbefugte ohne Passwort können mit dem Link nichts anfangen – etwa, wenn er vom Vornutzer noch im Browserverlauf gespeichert ist. Das kann am gemeinsam genutzten Familienrechner und in einem Internet-Café zum Problem werden. Um sich zusätzlich vor Missbrauch zu schützen, können Anwender durch die Vergabe einer maximalen Gültigkeitsdauer des Links zusätzliche Sicherheit schaffen.
Direktes Betrachten von Dateien über die Webseitenoberfläche
Manche Cloud-Dienste integrieren eine Vorschau-Funktion in ihre Web-Oberfläche. Damit können Nutzer beispielsweise Bilder und Word-Dateien direkt anzusehen, ohne sie auf den eigenen Computer herunterladen zu müssen. So ist es beispielswiese möglich, Bildergalerien und einzelne Bilder, Text- und PDF-Dateien, Tabellenkalkulationen sowie Videos direkt im Browserfenster anzuzeigen. Welche Funktionen im Einzelnen unterstützt werden, unterscheidet sich von Dienst zu Dienst.
Im Team zusammenarbeiten
Viele Clouds ermöglichen das gleichzeitige Bearbeiten hochgeladener Dokumente im Team.
Während noch vor wenigen Jahren Cloud-Dienste höchstens die Ansicht von Dateien ermöglichten, ist heute oft auch eine Bearbeitungsfunktion Bestandteil der Web-Oberfläche. Für die Arbeit im Team ist es darüber hinaus sehr hilfreich, wenn mehrere Personen eine Datei in der Weboberfläche „live“ verändern können. Dabei bleibt jederzeit ersichtlich, wer welche Änderungen vornimmt. Oft ist auch das Kommentieren möglich, sodass die Teammitglieder einzelne Änderungen besser nachvollziehen.
Alte Bearbeitungsstände wiederherstellen
Das Angebot einer Dateihistorie erweist sich für viele Anwender als ein sinnvolles Instrument. Dabei werden jegliche Dateiversionen eines Zeitraumes – meist der letzten 30 Tage – gespeichert. Hat ein Mitarbeiter die Datei „zerschossen“, also eine ungewünschte Änderung vorgenommen, die sich nicht rückgängig machen lässt, oder eine Einstellung vorgenommen, die die Datei unbrauchbar gemacht hat? Kein Problem, denn alte Dateiversionen sind wiederherstellbar.
Anforderungen an einen Cloud-Speicherdienst
Die Entscheidung der Kunden für einen bestimmten Cloud-Anbieter hängt von individuellen Faktoren, wie beispielweise Speicherplatzangebot, Ausfallsicherheit, Kontaktmöglichkeiten bei Problemen und der Bedienbarkeit ab. Wir geben einen Überblick.
Speicherplatz: Alle Dateien müssen Platz finden
Cloud-Speicher können viele alte Sicherungsmedien überflüssig machen. Nutzer sollten ausreichend Platz einplanen.
In puncto Speicherplatz gilt: Alle zu sichernden Dateien müssen in dem Cloud-Konto Platz finden. Auch sollten Abonnenten einen Puffer einplanen, damit sie nicht bereits nach einer kurzen Nutzungszeit das Speicherplatzlimit erreichen. Zuvor sollten Interessierte also kontrollieren, ob der Anbieter ein den Wünschen entsprechend großes Paket im Angebot hat. Wird das Kontingent zu klein, ist normalerweise selbst in Laufzeitabos der Wechsel in einen Tarif, der mehr Speicherplatz bietet, problemlos möglich. Denn ein Archiv von emsigen Hobbyfotografen kann schnell auf 100 oder 200 Gigabyte anwachsen. Hier lohnt sich der Vergleich, welcher Anbieter welche Kosten für die jeweiligen Speicherplatzkontingente aufruft.
Ausfallsicherheit: Sind Daten stets verfügbar?
In der Regel lassen sich die Anbieter eine Menge einfallen, um eine möglichst hoh
e Verfügbarkeit der anvertrauten Daten zu garantieren: Sie speichern die Daten fast immer redundant an mehreren Standorten. Sollte an einem Standort eine Wartung notwendig sein oder tritt ein technisches Problem wie ein Festplattenschaden oder ein Stromausfall auf, ist die Datei am anderen Standort trotzdem noch immer verfügbar. Außerdem können sich Rechenzentren zertifizieren lassen, um gegenüber den Interessenten verschiedene Sicherungsmaßnahmen vorzuweisen. Für eine solche Zertifizierung sind unter anderem folgende Voraussetzungen zu erfüllen.
Zwei getrennte, öffentlich nicht erkennbare Serverstandorte
Notstromversorgung und Klimatisierung
Brandfrüherkennung und moderne Löschsysteme
Support: Rat und Hilfe im Ernstfall
Ein guter Kundensupport ist auch bei der Nutzung eines Cloud-Speicherdienstes wichtig. Zwar nehmen Kunden diesen nicht besonders oft in Anspruch, aber wenn es einmal hakt, müssen sie sich darauf verlassen können, schnelle Hilfe zu erhalten. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Daten dringend benötigt werden und es technische Schwierigkeiten gibt. Nicht alle Dienstleister bieten Unterstützung in deutscher Sprache an. Wiederum andere haben neben ihrem Standard-Support, der etwa werktags zu den üblichen Geschäftszeiten bereitsteht, einen 24-Stunden-Support gegen Zusatzgebühren in petto. Hier sollten Kunden prüfen, ob sie im Zweifelsfall auch am Wochenende und in der Nacht auf Unterstützung angewiesen sind. Das betrifft Selbstständige oder Unternehmen, die für ihre Arbeit auf das Funktionieren des Online-Speichers essentiell angewiesen sind.
Bedienbarkeit: Unkompliziertes Datensichern ist Trumpf
Eine Cloud-Lösung sollte für den Benutzer möglichst einfach zu bedienen sein. Im Idealfall richten Nutzer oder technisch Zuständige (etwa am Arbeitsplatz) den Online-Speicher vor der ersten Nutzung so ein, dass die gewünschten Daten kontinuierlich automatisch in den Cloud-Speicher kopiert werden. Ab dem Moment kann der User eigentlich nicht mehr viel falsch machen: Normalerweise arbeitet die Software automatisch im Hintergrund, sodass Anwender nichts davon mitbekommen und keine weiteren Einstellungen vornehmen müssen.
Sicherheit und Verschlüsselung
In der Cloud gespeicherte Dateien können Nutzer auf verschiedenen Wegen verschlüsseln.
Die Sicherheit der den Betreibern anvertrauten Daten ist eines der wichtigsten Kriterien bei der Entscheidung für einen der zahllosen Cloud-Anbieter. Das Speichern von Daten auf einem externen Server birgt nämlich auch Risiken: Der Nutzer muss sich die Frage stellen, wer letztendlich Zugang zu den Daten hat und wie sie gegen Hackerangriffe geschützt sind. Die Themen Datenschutz und Zugriffsrechtevergabe sind im Unternehmensbereich besonders wichtig, beispielsweise für Baupläne und Patente. Aber auch Privatnutzer machen sich zurecht Gedanken, ob Dritte Zugang zu den Familienfotos aus dem Urlaub bekommen. Wir fassen zusammen, auf welche Faktoren Sie als Nutzer achten sollten.
Verschlüsselte Übertragung: sicherer Transportweg
Eine Verschlüsselung ist eine Sicherheitsmaßnahme, die vor unberechtigtem Zugriff schützt. Die verschlüsselte Datenübertragung über ein SSL- beziehungsweise TLS-Protokoll ist heutzutage Standard, egal ob beim Online-Banking oder sogar beim Aufrufen einer Nachrichtenwebseite. Nutzer sollten jedenfalls darauf achten, dass der Cloud-Dienstleister diese Verschlüsselung anbietet. Auf diese Weise werden die Daten beim Transport auf den Server vor neugierigen Augen geschützt.
Data-at-rest: Verschlüsselte Speicherung auf Server
Unter Data-at-rest werden Daten verstanden, die zur Verwahrung auf einem Speichermedium liegen. Einen zusätzlichen Schutz bietet die sogenannte Data-at-rest-Verschlüsselung. Dabei werden die Daten auf dem Server codiert und auf diese Weise geschützt. Zusätzlich zu den Zugangsdaten des Nutzers muss ein Hacker nun den Verschlüsselungs-Algorithmus des Cloud-Anbieters in Erfahrung bringen. Das macht einen Missbrauch ungleich schwerer. Theoretisch sind aber die Computerexperten des Dienstleisters selbst in der Lage, die Dateien einzusehen.
End-to-end: Verschlüsselung bereits beim Kunden
Bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, im Englischen auch „End-to-end-Encryption“ oder kurz „E2EE“ genannt, findet die Verschlüsselung der Daten bereits auf dem Computer des Nutzers statt. Sie werden auch ausschließlich in diesem Zustand auf den Servern der Cloud-Anbieter gespeichert und erst nach dem Download wieder dechiffriert. Die Vorteile des Verfahrens liegen auf der Hand: Es handelt sich um die sicherste Variante, denn Hacker können mit den verschlüsselten Daten nichts anfangen. Auch die Anbieter haben keine Möglichkeit, den Inhalt zu prüfen, denn das Passwort verbleibt auf dem Computer des Anwenders, es wird in zu keinem Zeitpunkt mit dem Cloud-Speicher kommuniziert. Erst nach dem Herunterladen können Berechtigte diese Datenpakete durch die Verwendung des richtigen Passwortes wieder entschlüsseln.
Diese Variante geht allerdings mit gewissen Nachteilen einher: Bei den allermeisten Anbietern ist es nicht möglich, die auf dem Cloud-Speicher abgelegten verschlüsselten Bilder oder Dokumente über den Browser einzusehen. Die Daten müssen jedes Mal zunächst heruntergeladen und entschlüsselt werden. Das ist vergleichsweise unkomfortabel. Einige Anbieter setzen auch auf ein eigenes Verschlüsselungs-Tool, dessen Verwendung sie mit monatlichen Zusatzkosten bedingen. Diese Variante bietet einen großen Komfortvorteil: Einmal eingerichtet, laden Abonnenten ihre Daten per Drag-and-drop automatisch verschlüsselt hoch. Eine direkte Ansicht der Daten ist dann über alle Geräte möglich, die über diese Schlüssel-Software verfügen. Selbstverständlich können Nutzer aber auch hierauf verzichten und stattdessen eine andere, kostenlose Verschlüsselungstechnik benutzen. Zu nennen ist hier beispielweise die in Deutschland entwickelte Software Boxcryptor, die es Privatpersonen kostenlos erlaubt, Dateien verschlüsselt auf den Servern abzulegen. Diese Software unterstützt derzeit (März 2019) über 30 verschiedene Cloudspeicher-Anbieter. Dabei ist mit einer kostenfreien Lizenz maximal ein Clouddienst auf bis zu zwei Geräten nutzbar. Vorsicht: Bei Verlust des Passwortes können die Daten nicht wieder entschlüsselt werden.
Sicheres Passwort Verwenden Sie immer ein sicheres Passwort. Es sollte keine Wörter oder Namen enthalten, die etwa im Duden vorkommen oder durch Rückschlüsse auf ihr Privatleben zu erraten sind. Damit sind Bestandteile wie der Name der Freundin oder des Haustieres gemeint. Am sichersten sind Kombinationen aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Merksätze helfen beim Verinnerlichen derart komplexer Kombinationen. Eine Alternative ist der Erwerb eines Passwort-Managers. Wichtig ist zudem, nicht für mehrere Dienste dasselbe Passwort zu verwenden. Ist ein Konto geknackt, könnte das verheerende Folgen haben: Unbefugte können mit E-Mail- und Online-Shopping-Konten eine Menge finanziellen und sozialen Schaden anrichten.
Zwei-Faktor-Authentisierung: eine weitere Sicherheitsstufe
Die im Englischen als Two-Factor-Authentication (2FA) bezeichnete Methode ist ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal bei der Anmeldung in einem Nutzerkonto, beispielsweise eines Cloudspeicher-Dienstes. Dabei wird neben dem normalen Login über Nutzername und Passwort noch eine weitere Komponente (Faktor) zur Identifizierung genutzt. In der Regel ist dies bei Online-Anmeldungen die zusätzliche Eingabe einer Transaktionsnummer (TAN), die dem Nutzer beispielsweise per App, SMS oder E-Mail auf ein zuvor registriertes Smartphone zugesandt wird. Dieser Code ist jeweils nur einmal und für wenige Minuten gültig. Schlägt die Identifizierung mittels einer der zwei Methoden fehl, ist kein Zugang zum Konto möglich. Ein solches System kennen Nutzer möglicherweise auch von Online-Überweisungen oder Kreditkarten-Transaktionen. Es gewährleistet einen zusätzlichen Schutzwall für die Daten, sollte die Kombination aus Nutzername und Passwort in unbefugte Hände gelangen. Derzeit bieten einige wenige Anbieter eine solche Möglichkeit.
Serverstandort: entscheidet über Datenschutzbestimmungen
Für viele Verbraucher ist der Standort der Server ein gewichtiges Entscheidungskriterium: Schließlich hängt von dem Standort ab, welche Datenschutzverordnung zum Tragen kommt. In Deutschland gilt die Bundesdatenschutzverordnung, europaweit die seit Mai 2018 gültige Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Diese Regelungen definieren, den gesetzlichen Rahmen, innerhalb dessen Unternehmen wie auch Behörden personenbezogene Daten verarbeiten dürfen. So ist die Verwertung prinzipiell verboten, außer, es ist eine klare Rechtsgrundlage gegeben oder der User hat der Nutzung ausdrücklich zugestimmt. Das ist der Grundsatz der informationellen Selbstbestimmung. In den USA sind diese Regeln deutlich lascher. Es gibt kaum Gesetze, die den Umgang mit persönlichen Daten regeln. Für einen Serverstandort in Deutschland spricht auch, dass kürzere Distanzen zwischen dem aufrufenden Endgerät des Nutzers und dem Server oftmals einen Zuwachs an Verbindungsgeschwindigkeit bedeuten.
Was nur Wenige wissen: Ein deutscher Standort kann auch einen positiven Einfluss auf das Suchmaschinen-Ranking haben. Google bewertet es als relevant, wenn der Website-Betreiber und der Hoster sich im selben Land befinden. Zudem ist die Inanspruchnahme von Supportleistungen bei einem deutschen Anbieter in der Regel einfacher: Es entfallen Auslandsgebühren bei einem telefonischen Kontakt und ist einfacher, einen deutschsprachigen Mitarbeiter zu erreichen.
Verschiedene Cloud-Modelle: Public-, Private- und Hybrid-Cloud
Die Cloud ist sowohl für Privatnutzer als auch für Firmenkunden zu einem praktischen Helfer im Alltag geworden, den sie nicht mehr missen möchten. Dabei gibt es unterschiedliche technische Herangehensweisen: Die Public Cloud eignet sich hauptsächlich für Privatnutzer, die keine sicherheitsrelevanten Daten in den Online-Speicher ablegen möchten. Die Private Cloud eignet sich für Unternehmen, denen hohe Sicherheit und eine exklusive Infrastruktur ohne Geschwindigkeitseinbußen wichtig sind. Eine Mischung aus beiden Varianten stellt die Hybrid Cloud dar. Dabei speichern Anwender Teile ihrer Daten auf Public-Cloud-Servern im „öffentlichen“ Internet, während sie beispielsweise datenschutzrelevante Inhalte auf sicheren Online-Speichern der Private Cloud ablegen.
Public-Cloud-Server stehen nicht selten im Ausland (links). In einer Private Cloud sind auch Geschäftsdaten geschützt und damit DSGVO-konform (rechts). In einer Hybrid Cloud entscheiden Nutzer, welche Dateien eines besonderen Schutzes bedürfen (unten).
Public Cloud: gängigste und günstigste Lösung
Die Public Cloud ist die kostengünstigste Online-Speicher-Variante. Sie ist über einen Webbrowser für alle Nutzer erreichbar, die über entsprechende Login-Daten und die dazugehörigen Passwörter verfügen. Die Kunden können die Services wie Rechenleistung, Infrastruktur, Speicherplatz und online nutzbare Programme mieten oder in abgespeckter Form sogar kostenfrei verwenden. Leistungsfähigere Pakete kosten immer eine Gebühr. Online-Dienste wie Google Docs oder Gmail zählen auch zu den Public-Cloud-Services. Viele Kunden teilen sich dabei eine gemeinsame Infrastruktur. Das ist das Hauptmerkmal in dem sich Public Clouds von Private Clouds unterscheiden. Die Public-Cloud-Server befinden sich nicht immer in Deutschland oder Europa. Verbraucher sind daher oft im Unklaren, was Sicherheits- oder Datenschutzaspekte angeht. Sensible Daten sollten daher eher nicht bei einem beliebigen Private-Cloud-Anbieter abgelegt werden.
Vielen Unternehmen ist die Nutzung eines solchen Services ohnehin aus Datenschutzgründen untersagt. Die 2018 in Kraft getretene Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten, wie Namen, E-Mail-Adressen oder Telefonnummern durch Unternehmen und öffentliche Stellen. Diese Daten dürfen Unternehmen lediglich zweckbezogen verwenden und für ausschließlich für die für die Vertragserfüllung notwendige Laufzeit speichern. Halten sie diese Regelungen nicht ein, drohen Strafen bis zu 20 Millionen Euro oder 4 Prozent des Jahresumsatzes.
Private Cloud: exklusive Nutzung und besonderer Schutz
Eine private Cloud bietet in puncto Datenschutz ein höheres Maß an Sicherheit. Bei dieser Variante werden die Daten entweder auf Servern im Unternehmen selbst gehostet oder auf individuell zugeordneten Servern in einem hochsicheren externen Rechenzentrum gespeichert. Diese Vorgehenswiese wird auch als On-Premises-Nutzung bezeichnet. Die Kunden müssen sich die Infrastruktur nicht mit anderen teilen. Sensible Daten sind durch besonders gesicherte Verbindungen vor dem Zugriff Dritter geschützt. Zudem können lediglich firmeninterne Mitarbeiter auf sie zugreifen. Für Unternehmen oder Behörden stellt dies ein zusätzliches Maß an Sicherheit dar, denn eine Private Cloud ist für die Allgemeinheit nicht erreichbar. Diese Form des Online-Speichers ist selbstverständlich auch für Privatpersonen nutzbar. Allerdings bedarf es hier eines gewissen Grades an technischem Know-how, das sie entweder bereits mitbringen oder sich noch aneignen müssen. Der Zugriff erfolgt entweder über ein vom öffentlichen Netz abgetrenntes Intranet oder über eine spezielle VPN-Verbindung.
Hybrid Cloud: eine Mischform
Anwendern, die sich nicht zwischen der Public- und der Private-Cloud-Variante entscheiden können, drängt sich eine Mischform aus beiden Lösungen geradezu auf: die Hybrid Cloud. Hierbei handelt es sich um eine Kombination mehrerer Cloud-Infrastrukturen, die Kunden über Schnittstellen verwenden. Dabei laufen bestimmte Services über das Internet auf den Servern öffentlicher Anbieter, während Inhalte, die aus datenschutzrechtlicher Sicht bedenklich sind, auf unternehmenseigenen Servern verarbeitet werden. Das Unternehmen entscheidet jeweils selbst, welche Dateien es in welcher Lösung hostet. Die Mitarbeiter merken davon in der Regel nichts. Das Verfahren stellt eine geeignete Vorgehensweise bei einer Kombination aus Sicherheit und Flexibilität dar. Die Variante ist ebenso für Privatpersonen geeignet, aber genau wie die Private-Cloud-Lösung mit einer gewissen Einarbeitungszeit verbunden.
Zu den bekanntesten Cloud-Speichern gehören: Microsoft OneDrive | Strato HiDrive | MagentaCLOUD |Boxcryptor |Dropbox |Google Drive |pCloud
So vergleichen wir
Für den Vergleich der Cloud-Anbieter haben wir fünf Bewertungskriterien zusammengestellt, um daran die verschiedenen Dienstleistungen der Provider aufzuzeigen.
Funktionen
Der Upload beziehungsweise der Download von Dateien und Ordnern ist die Grundfunktion einer virtuellen Festplatte im Internet. Wenn der Anbieter einen PC-Client zur Verfügung stellt, kann sich der Nutzer einen lokalen Ordner auf dem PC anlegen, der mit dem Online-Speicher verbunden ist. Über eine automatische Synchronisation werden alle Dateien, die in diesem Verzeichnis ablegt sind, automatisch in den Online-Speicher geladen und bei Änderungen aktualisiert. Dieses Verfahren garantiert, dass die Daten in der Cloud immer aktuell sind.
Auch die Freigabe via Link sollte jeder Cloud-Speicher beherrschen. Hier bieten die Provider zusätzlich verschiedene Sicherheitsfeatures an, die es erlauben, einen Passwortschutz oder ein zeitlich begrenztes Zugriffsrecht für den Speicher einzurichten.
Keine Selbstverständlichkeit sind hingegen diverse Office- und Fotoalben-Funktionen, mit denen der Nutzer Bilder im Browser bearbeiten oder sogar Dokumente und Präsentationen ganz neu online erstellen kann. Der Upload ganzer Verzeichnisse ist ebenfalls nicht bei allen Cloud-Speichern vorhanden.
In die Test-Bewertung fließt ebenfalls mit ein, ob es Testversionen des Speichers, Einstellmöglichkeiten des Synchronisationszeitpunkts oder eine Regulierung der Down- und Upload-Geschwindigkeit der Dienste gibt.
Tarifumfang und Kosten
Ein günstiger Preis des Cloud-Speichers ist für die meisten Anwender eine wichtige Bedingung bei der Wahl des Anbieters. Die transparente Übersicht aller anfallenden Kosten und eine faire Preispolitik sind der Schlüssel zu einem guten Ergebnis. Wir vergleichen im Test die Kosten der Dienste und setzen sie ins Verhältnis zu den marktüblichen Preisen. Dies soll eine Hilfe sein, denn oft können Interessierte nicht auf den ersten Blick sehen, ob sich ein Produkt lohnt. Schließlich gestaltet jeder Cloud-Speicher-Anbieter seine Tarife individuell – je nach Speichervolumen, Funktionen, Support, Vertragslaufzeit und Teilnehmeranzahl (bei Gruppentarifen). Den Anbieter pCloud haben wir für sein Limetime-Modell mit einem Extrapunkt belohnt. Bei diesem Anbieter zahlt der Kunde die Gebühren von etwa dreieinhalb Jahren und kann den Dienst dann ohne Folgekosten nutzen. pCloud definiert die Laufzeit mit 99 Jahren. Zufriedene Kunden können also mit der Wahl dieses Tarifmodells eine Menge Geld sparen.
Sicherheit
Der Standort der Server spielt eine entscheidende Rolle, da sich der Schutz von personenbezogenen Daten nach den Gesetzen des Landes richtet, in denen sie gelagert werden. Viele Cloud-Hoster betreiben ihre Server in den USA, allerdings stehen Interessenten auch Alternativen in europäischen Ländern und Dienste in Deutschland zur Auswahl.
Dass die Datenübertragung über eine verschlüsselte Verbindung erfolgt, ist zu erwarten. Weitere Verschlüsselungsoptionen werden im Test besonders honoriert. Auch der Ausfallsicherheit und einem passwortgeschützten Zugang schenken wir in diesem Teil des Vergleichs besondere Beachtung.
Benutzbarkeit
Nützliche Funktionen, die Nutzer nur umständlich einsetzen können oder die sich in verschachtelten Menüs verstecken, bringen letztendlich kaum Vorteile.
Eine übersichtliche Navigation mit verständlicher Benutzerführung bewerten wir ebenso wie das benutzerfreundliche Design der Webseite. Darüber hinaus setzen wir uns mit den Zugangsoptionen auseinander, die der Cloud-Anbieter zur Verfügung stellt. Dazu gehören die mobilen Apps ebenso wie die unterstützten Betriebssysteme.
Ideal ist es außerdem, wenn der Anbieter eine deutsche Version des Cloud-Speichers bereitstellt. Aufgrund der weiten Verbreitung der englischen Sprache und der Beliebtheit einiger Speicher-Dienste haben wir auch rein englischsprachige Speicherplatz-Angebote in den Test mit aufgenommen.
Hilfe und Support
Vor allem Einsteiger in der Cloudnutzung haben häufig Fragen, die ein FAQ-Bereich, Foren und Tutorials beantworten. Für nicht selbst lösbare Probleme mit dem Speicherplatz muss aber dennoch persönlicher Kontakt zum Service möglich sein, gewöhnlich per E-Mail, im besten Fall sogar per Live-Chat oder Telefon. Firmen benötigen außerdem einen guten und schnell agierenden Service, der für Notfälle idealerweise jederzeit erreichbar ist. Natürlich spielt auch hier der Standort des Anbieters eine Rolle: ein nordamerikanischer Cloud-Hoster wird aufgrund der vergleichsweise geringen Nachfrage aus Deutschland kaum auf deutsche Servicekräfte und einen deutschsprachigen Support Wert legen. Neben der Qualität des Supports unterscheiden sich die Anbieter auch darin, wie schnell sie die Anfragen der Kunden beantworten.
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