Der britische Chipentwickler ARM hat erstmals eine Prozessorarchitektur vorgestellt, die einen 64-Bit-Befehlssatz nutzt. ARMv8 ist auf Applikationen für Verbraucher und Unternehmen ausgerichtet. Es steht aber auch für die Bemühungen, Prozessoren mit ARMs Chip-Design für Server zu entwickeln.
„Wir glauben, dass die ARMv8-Architektur dafür geeignet ist, die ARM-Partnerschaft im Bereich 32-Bit-Applikationen voranzutreiben und unterschiedliche, innovative sowie energieeffiziente Lösungen für den 64-Bit-Prozessormarkt herauszubringen“, wird Mike Muller, Chief Technology Officer von ARM, in einer Pressemitteilung zitiert.
Die neue Architektur soll Chipherstellern eine Lösung für 32- und 64-Bit-Produkte bieten, die in Smartphones und Servern eingesetzt werden können. Die Möglichkeit, mehr als 4 GByte Hauptspeicher anzusprechen, wird für Mobiltelefone bisher allerdings nicht benötigt. High-End-Geräte sind heute mit bis zu 1 GByte Hauptspeicher ausgestattet.
Einen Ausgangspunkt für ARM-Server hat das Unternehmen mit einer Investition in das Start-up Calxeda geschaffen, das angeblich zusammen mit Hewlett-Packard an Servern mit ARM-Prozessoren arbeitet. Alle anderen führenden Prozessorhersteller – Intel , AMD, IBM, Fujitsu und Oracle – haben bereits 64-Bit-Chips im Angebot. Die Herausforderung für ARM wird es sein, sich gegen diese etablierten Firmen zu behaupten.
64-Bit-Prozessoren können nicht nur mehr Hauptspeicher adressieren. Sie bieten auch Leistungsvorteile bei Software, die mit großen Datenmengen umgeht. Beispiele dafür sind Datenbanken, Videoanwendungen und wissenschaftliche Programme. „Die ARMv8-Architektur bringt die Vorteile des energieeffizienten 64-Bit-Computings in neue Anwendungsbereiche wie High-End-Server“, sagte ARM.
ARM wird bei der Entwicklung der neuen Architektur von Microsoft , Nvidia und dem Serverhersteller Applied Micro unterstützt. Letzterer will Produkte mit ARMs 64-Bit-Chips für Rechenzentren anbieten. Details zu Prozessoren mit der neuen ARM-Architektur will ARM im kommenden Jahr nennen. Erste Prototypen sollen 2014 erhältlich sein.
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