Über neue iPhones und eine Smartwatch hinaus hat Apple gestern auch eine neue Preisstruktur für seinen iCloud-Speicher vorgestellt. Es sieht niedrigere Preise und zusätzliche Kapazitäten vor. Damit setzt das Unternehmen seine Ankündigung von der WWDC im Juni um.
Bisher erhielten iCloud-Nutzer 5 GByte Speicher kostenlos und konnten für 16, 32 beziehungsweise 80 Euro im Jahr 10, 20 oder 50 GByte hinzubuchen. Die 5 GByte Gratisspeicher behält Apple bei, bietet künftig aber Upgrade-Optionen mit 20, 200, 500 oder 1000 GByte an. Für 20 GByte zusätzlichen Speicher zahlen Kunden 0,99 Euro im Monat, also mit rund 12 Euro im Jahr deutlich weniger als bisher. Für 200 GByte Zusatzspeicher verlangt Apple monatlich 3,99 Euro, für 500 GByte 9,99 Euro und für 1 TByte 19,99 Euro. Erhielten iCloud-Nutzer bisher maximal 55 GByte für 80 Euro im Jahr, bekommen sie nun für knapp 48 Euro 205 GByte.
Trotz der Preissenkung ist das Apple-Angebot aber noch deutlich teurer als Konkurrenzdienste wie Dropbox, Google Drive oder Microsoft OneDrive. Bei Dropbox zahlen Anwender für 1 TByte beispielsweise 9,99 Euro im Monat oder 99 Euro pro Jahr. Microsoft stellt OneDrive-Nutzern 15 GByte kostenlos zur Verfügung und berechnet zusätzlich 1,99 Euro pro Monat für 100 GByte sowie 3,99 Euro für 200 GByte. Im Paket mit Office 365 erhalten Anwender 1 TByte Speicherplatz pro Person oder bis zu 5 TByte pro Haushalt. Nutzer von Google Drive bekommen ebenfalls 15 GByte gratis und zahlen für weitere 100 GByte 1,99 Dollar im Monat. 1 TByte Speicher gibt es bei Google für monatlich 9,99 Dollar. Maximal lassen sich 30 TByte für 299,99 Dollar im Monat buchen.
Mit iOS 8 und Mac OS X 10.10 Yosemite führt Apple zusätzliche iCloud-Funktionen ein, für die Nutzer schnell zusätzlichen Speicherplatz benötigen dürften. Mit dem neuen Feature iCloud-Fotomediathek können sie etwa die komplette Fotobibliothek des iPhones und anderer Geräte mit gleicher Apple-ID in der iCloud speichern. Anders als beim zeitlich begrenzten Fotostream wird der dafür benötigte Speicherplatz jedoch angerechnet.
Ähnlich wie Dropbox oder Google Drive erlaubt das ebenfalls neue iCloud Drive die Synchronisation beliebiger Dateien über die iCloud zwischen Mac und iOS-Geräten. Mit der neuen Funktion Handoff ist es möglich, Textnachrichten oder E-Mails auf einem mobilen Gerät zu schreiben und sie erst von einem Mac aus zu verschicken. Es soll auch mit Produktivitätsanwendungen wie iWork funktionieren. Außerdem lassen sich mittels Handoff Dateien via AirDrop von einem Mac auf ein iOS-Gerät verschieben und umgekehrt. Die Funktion steht allerdings nur mit dem für den Herbst erwarteten Desktop-Betriebssystem OS X 10.10 Yosemite zur Verfügung.
[mit Material von Liam Tung, ZDNet.com ]
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