Jack Ma ist einer der reichsten Männer Chinas - vor allem dank Alibaba. Jetzt soll die E-Commerce-Plattform die Olympischen Spiele in die digitale Zukunft führen. Was steckt hinter dem Milliarden-Imperium?
"Ein Handelskrieg zwischen den USA und China wäre ein Desaster für die ganze Welt". Die Aussage stammt vom chinesischen Unternehmer Jack Ma, Gründer und CEO der Alibaba Group. Sie fiel erst vor wenigen Tagen auf dem Davoser Wirtschaftsforum und sorgte für viel Gesprächsstoff.
Jack Ma, CEO Alibaba (Quelle: Alibaba ) Es heißt, Ma sei ein Philanthrop, wissbegierig und stur - jemand, der schon früh die englische Sprache lernte und Touristen kostenlos durch seine Geburtsstadt Zhejiang führte, um sein Englisch zu verbessern - neun Jahre lang. Diese Weltoffenheit spiegelte auch seine Rede in Davos wider. Denn Ma positionierte sich klar, er stellte sich gegen die von Donald Trump verbreiteten Ängste und panikschürenden Wahlkampfparolen und erklärte, er würde alles in seiner Macht stehende tun, um Handelskriege zu vermeiden. Notfalls auch sein Alibaba aufgeben.
Natürlich betonte Ma auch, man wolle erst einmal Trump Zeit zum Handeln geben und keine voreiligen Schlüsse ziehen. Auch ein Treffen mit ihm gab es schon. So ganz uneigennützig ist all das nicht. Denn Alibaba ist vor allem aufgrund des freien Handels zwischen den USA und China international erfolgreich. Über AliExpress verkaufen chinesische Händler ins Ausland, über das Portal Tmall bekommen chinesische Bürger ausländische Waren. Dass das auch in Zukunft so bleibt, ist für Alibaba wichtiger denn je.
Ma gründetet Alibaba 1999 - mit 60.000 US-Dollar Startkapital. Inzwischen arbeiten Top Manager wie Terry von Bibra (Karstadt, Yahoo, Amazon) als General Manager Europe bei der Alibaba Group. Inzwischen fährt Alibaba am Singles' Day innerhalb von nur fünf Minuten eine Milliarde US-Dollar Umsatz ein. Und Alibaba hat auf seinem chinesischen Markplatz 439 Millionen aktive Nutzer. Auch im wichtigen Mobile-Geschäft läuft es. Die Zahl der User auf Smartphone und Co stieg binnen drei Monaten um 23 Millionen auf 450 Millionen.
Im dritten Quartal 2016 konnte der chinesische E-Commerce -Riese seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent auf 34,3 Milliarden Yuan (4,58 Milliarden Euro) steigern. Der Gewinn lag bei 7,1 Milliarden Yuan. Das war zwar ein Rückgang von 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, damals hatte allerdings ein Sondergewinn aus einer Neubewertung das Ergebnis in die Höhe getrieben.
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