Adobe hat vergangene Nacht einen rund 24-stündigen Ausfall seiner Creative Cloud behoben . In dieser Zeit konnten zahlreiche Nutzer nicht auf den Online-Dienst zugreifen. Die abonnierte, aber lokal installierte Software funktionierte, eine Installation auf einem neuen Rechner – oder eines bisher nicht genutzten Programms – war aber nicht möglich.
„Wir möchten für diesen Ausfall um Entschuldigung bitten, weil wir wissen, wie wichtig unsere Dienste für Sie sind und wie sehr die Betroffenen gestört wurden“, heißt es in einer Erklärung . „Uns ist bewusst, dass die zur Wiederherstellung benötigte Zeit frustrierend war, aber wir wollten so gründlich wie möglich vorgehen. Wir haben die Ursache des Problems erkannt und richten Standards ein, um eine Wiederholung zu vermeiden.“
Das Problem betraf letztlich nur sekundäre Aufgaben, darunter auch Software-Updates, die Verwaltung von Firmenkonten oder die Synchronisierung von Schriften. Adobe empfahl für einige davon Workarounds , die aber nicht immer funktionierten. Dass die Nutzerreaktionen teilweise heftig ausfielen, dürfte an weiter vorhandener Skepsis gegenüber Adobes Abonnementsmodell liegen.
Der Software-Konzern hat sein Geschäftsmodell vom Verkauf unbeschränkter Lizenzen für Programme wie Photoshop oder After Effects hin zu monatlichen Zahlungen für Komplettpakete einschließlich Online-Diensten unter dem Label Creative Cloud verlagert. Die eigentliche Software wird aber nicht etwa wie Google Apps als Service bezogen, sondern weiter lokal installiert.
Vielen Adobe-Kunden war und ist bei dem Gedanken unbehaglich, dass sie das Recht auf die Nutzung ihrer Software verlieren, sobald sie das Abonnement kündigen. In den meisten Fällen haben sich auch die Kosten für die Software erhöht. Adobes Konkurrenten profitierten zunächst von diesen Irritationen, das Softwarehaus selbst ließ sich aber auch durch Petitionen nicht zu einem Einlenken bewegen.
Genau besehen gibt es eine ganze Reihe von Abomodellen bei Adobe, das verbreitetste ist jedoch ein alle Programme umfassendes, das bei Abschluss eines Jahresvertrags 50 Dollar monatlich kostet. Für Anwender in Deutschland fallen inklusive Steuern 61,49 Euro im Monat an. Fürs erste Jahr offeriert Adobe aber einen Rabatt auf 36,89 Euro pro Monat. Außerdem gibt es etwa die Option, nur das Grafikprogramm Photoshop zu abonnieren – für 12,29 Euro im Monat.
Der Erfolg gibt Adobe bisher jedoch recht. Es kann bisher 1,84 Millionen Abonnenten vorweisen, und die meisten planen, ihr Abonnement zu verlängern . Seine Aktie hat in der Folge der Umstellung Rekordhöhen erreicht.
[mit Material von Stephen Shankland, News.com ]
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